Borreliose-Tests. Ihre Fragen an das Nationale Referenzzentrum Borrelien?

feedbackWird eine Lyme-Borreliose nicht rechtzeitig erkannt, kann es zu schwerwiegenden, langwierigen, chronischen Verläufen kommen. Die diagnostischen Möglichkeiten sind bis heute unzureichend. Die Borreliose ist zwar in erster Linie eine klinische Diagnose, dennoch fehlt es an Aktivitätsmarker und an zuverlässigen standardisierten serologischen Tests. Zuständig für die Verbesserung der Testsysteme und für die Standardisierung der Tests ist das Nationale Referenzzentrum für Borrelien (NRZ) unter der Leitung von Dr. Volker Fingerle.

Immer wieder fragen sich Ärzte und Patienten:

  • Wann ist mit verbesserten standardisierten Tests zu rechnen?
  • Welche Tests sind empfehlenswert?

Es drängen sich auch weitere Fragen auf, wie:

  • Weshalb wurden die Treffen des Forschungsnetzwerks Borreliose 2009 eingestellt?
  • Welche Kooperationen gibt es seitens des NRZ zu diagnostischen Laboren bzw. Herstellern von Testkits?
  • Weshalb empfiehlt das NRZ lediglich serologische Verlaufskontrollen zur Diagnostik von Frühmanifestationen und nicht auch ergänzend einen Immunoblot zur Verlaufskontrolle einer Spätmanifestation, obwohl sich nach Angaben des NRZ bei Frühmanifestationen eine Immunantwort gegen wenige Borrelienantigene, bei Spätmanifestationen dagegen ein breites Antigenspektrum findet?
  • Im Meldebogen zur Lyme-Borreliose vom 23.01.13 wird die chronische Borreliose aufgeführt. Unter Chronifizierung versteht man die dauerhafte Präsenz einer Erkrankung ohne Aussicht auf vollständige Heilung. Gibt es eine chronische Borreliose?
  • Die Meldedaten zur Meldepflicht werden vom NRZ ausgewertet. Zur Erfüllung der Falldefinitionen einer akuten Borreliose ist ein Erythema migrans ausreichend, dennoch werden diese Fälle labordiagnostisch bestätigt. Die Anzahl der übermittelten, labordiagnostisch bestätigten Fälle nimmt gegenüber der Anzahl der lediglich klinisch bestätigten Fälle ab. Der Anteil der labordiagnostisch bestätigten Fälle von früher Neuroborreliose nimmt zu, während die Mehrheit der Fälle weiterhin nicht die labordiagnostischen Kriterien der Falldefinition erfüllt. Wie erklären Sie sich diese Diskrepanzen?
  • Je nach Erreger und Krankheit ist bei einer Meldepflicht von Untererfassung in unterschiedlicher Höhe auszugehen. Wie hoch wird vom NRZ die Erfassung in Bezug auf Vergleichsuntersuchungen (Capture-Recapture-Methode) bei Borreliose geschätzt?

Haben auch Sie eine Frage, die Ihnen unter den Nägeln brennt? Schreiben Sie uns ihre Fragen an das NRZ. Kommentieren Sie hier, was Sie von Herrn Dr. Fingerle gerne wissen möchten. Vielen Dank!